Faktoren für Haarverlust — Genetik

Die Aus­wir­kun­gen männ­li­cher Hor­mo­ne auf gene­tisch anfäl­li­ge Haar­fol­li­kel ver­ur­sa­chen andro­ge­ne­ti­sche Alo­pe­zie. Männ­li­che Hor­mo­ne, die für Haar­aus­fall ver­ant­wort­lich gemacht wer­den, wer­den auch Andro­ge­ne genannt, daher der Name “andro­ge­ne­ti­sche Alo­pe­zie”. Es gibt drei wich­ti­ge Fak­to­ren, die beim Haar­aus­fall durch andro­ge­ne­ti­sche Alo­pe­zie eine Rol­le spie­len. Die­se Fak­to­ren sind eng mit­ein­an­der verbunden.

Ein Haar­aus­fall auf­grund einer andro­ge­ne­ti­schen Alo­pe­zie tritt nur auf, wenn eine Per­son einen spe­zi­fi­schen gene­ti­schen Code in ihren Chro­mo­so­men hat. Die­ser für Haar­aus­fall ver­ant­wort­li­che Code wird von einem ein­zel­nen Gen oder einer Grup­pe von Genen getra­gen und kann von Mut­ter oder Vater geerbt werden.

Eine popu­lä­re Erklä­rung für die Ver­er­bung der andro­ge­ne­ti­schen Alo­pe­zie ist ein Gen, das von der Mut­ter gelie­fert und in den Söh­nen expri­miert wird, die es tra­gen. Gene­ti­sche Ana­ly­sen der Chro­mo­so­men von Pati­en­ten mit andro­ge­ne­ti­schem Haar­aus­fall haben gezeigt, dass die­se Annah­me in zwei­er­lei Hin­sicht falsch ist: Ers­tens wird andro­ge­ne­ti­scher Haar­aus­fall auto­so­mal-domi­nant ver­erbt, das heißt das für Haar­aus­fall ver­ant­wort­li­che Gen kann von jedem Eltern­teil ver­erbt wer­den . Zwei­tens kann die­ser gene­ti­sche Code sowohl bei Män­nern als auch bei Frau­en expri­miert wer­den. Das bedeu­tet, dass bei­de Söh­ne und Töch­ter in ihrer Zukunft andro­ge­ne­ti­sche Alo­pe­zie haben können.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Punkt ist, dass nicht jeder, der die Gene trägt, die für andro­ge­ne­ti­schen Haar­aus­fall ver­ant­wort­lich sind, Haar­aus­fall ent­wi­ckelt. Um aktiv zu sein, muss das Gen für Kahl­heit im Indi­vi­du­um “aus­ge­drückt” wer­den. Die Expres­si­on eines bestimm­ten Gens oder bestimm­ter Gene hängt von ver­schie­de­nen Fak­to­ren ab, wie Hor­mo­nen, Alter, Stress­le­vel und so wei­ter. Wenn also eine Per­son kei­ne männ­li­che Glat­zen­bil­dung ent­wi­ckelt, kann der Grund ent­we­der die Abwe­sen­heit die­ses Gens oder das Feh­len sei­ner Expres­si­on sein.

Ein spe­zi­fi­sches Gen (oder Gene), das für andro­ge­ne­ti­schen Haar­aus­fall ver­ant­wort­lich ist, wur­de noch nicht iden­ti­fi­ziert. Aber Wis­sen­schaft­ler sind sicher, dass die­ses Gen (oder Gene) an der Syn­the­se von männ­li­chen Hor­mo­nen betei­ligt ist, das Enzym 5‑Al­pha-Redukta­se und Andro­gen­re­zep­to­ren auf den Haar­fol­li­keln. Die­se sind die drei Haupt­ak­teu­re, die am Pro­zess der männ­li­chen Haar­aus­fall betei­ligt sind. 5‑al­pha-Redukta­se ist das Enzym, das Tes­to­ste­ron (ein männ­li­ches Hor­mon) in eine akti­ve­re Form umwan­delt, Dihy­dro­tes­to­ste­ron (DHT), das wie­der­um an die Andro­gen­re­zep­to­ren auf Haar­fol­li­keln bindet.

Mit Fort­schrit­ten in der Gen­tech­no­lo­gie und der gene­ti­schen Medi­zin wird es nicht lan­ge dau­ern, bis Wis­sen­schaft­ler das spe­zi­fi­sche Gen (oder die Gene) iden­ti­fi­zie­ren, die aus­schließ­lich für die männ­li­che Haar­aus­fall ver­ant­wort­lich sind. Dies wird uns hel­fen, nicht nur andro­ge­ne­ti­schen Haar­aus­fall zu behan­deln, son­dern uns auch die Fähig­keit zu geben, zukünf­ti­gen Haar­aus­fall bei einem neu­ge­bo­re­nen Baby vorherzusagen.

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